„Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat!“ (Psalm 103,1). Dieser Gedanke bewegt uns, wenn wir dankbar auf 75 Jahre KEB-Deutschland zurückblicken. Der Herr hat uns viel Gutes getan, durch Krisen hindurchgeführt, ist uns treu geblieben und hat bis heute große Geduld mit uns. Dafür geben wir Ihm die Ehre! Und gerne wollen wir auch ein wenig davon berichten, damit es nicht vergessen wird, wie Gott geführt und gewirkt hat.
Die Geburtsstunde von KEB-Deutschland schlug 1949 in einer Dachgeschosswohnung in Frankfurt, als dort die KEB-Missionare James und Velma Kiefer einzogen. Nur 12 Jahre vorher war in den USA die internationale KEB unter dem Namen Child Evangelism Fellowship (CEF) gegründet worden. Das junge Werk sandte bereits Missionare aus, jetzt auch in das vom Krieg gezeichnete Europa. Dadurch lernte ein Frankfurter Pfarrer auf einer Konferenz in der Schweiz Ehepaar Kiefer kennen und lud sie ein, auch in Deutschland eine KEB-Arbeit zu beginnen. In den 10 Jahren, die Kiefers hier waren, legten sie ein stabiles Fundament. Sie machten KEB-Material in Gemeinden bekannt, führten das Wortlose Buch in Deutschland ein, starteten den Ideenplus (damals Ideen-Austausch) und gründeten erste Regionalbüros.
Als Kiefers 1959 in die USA zurückgingen, war es schwer, Nachfolger zu finden. „Übergangsweise“ wurden die Amerikaner Dan und Betty Esau (KEB-Berlin) gebeten, die Missionsleitung zu übernehmen. Es wurden vier Jahre daraus! Dann kehrten auch sie in die USA zurück. Aber nun stand Gerda Rinne bereit und wurde 1963 mit der Leitung betraut. Weitere Regionalbüros wurden gegründet, und nun begann auch KEB-Deutschland, Missionare auszusenden. Fast 20 Jahre hatte Frau Rinne die Missionsleitung inne, bis 1982 Walter und Bertl Hahn zu ihren Nachfolgern bestimmt wurden. In ihre 13 Jahre fiel der Kauf der jetzigen Missionszentrale in Wolzhausen und nach dem Fall der Mauer der Aufbau von Regionalbüros in Ostdeutschland. 1995 gingen sie in den Ruhestand und die Mitgliederversammlung berief Gerd-Walter Buskies zum Missionsleiter. Als er 2009 in die Schweiz zog, um die KEB-Europaleitung zu übernehmen, gestaltete sich die Nachfolgesuche erneut sehr schwierig. Der damalige Verwaltungsleiter Christian Pletsch nahm die Aufgaben für die nächsten sechs Jahre zunächst kommissarisch und ab 2012 auch hauptamtlich wahr. Als er in ein anderes Werk wechselte, übernahm Gerd-Walter Buskies als Europaleiter von 2016 an die vakante Stelle in Deutschland zunächst zusätzlich. Er erhielt aber noch im Laufe dieses Jahres Hilfe durch Oliver Klein und Thomas Helsper. Im Juni 2018 beschloss die Mitgliederversammlung diese drei als Missionsleitungsteam einzusetzen. Da Herr Buskies das Team im Juni 2024 aus Altersgründen verlässt, wird gerade die achte Generation für die Mitarbeit in einem erweiterten Missionsleitungsteam vorbereitet.
So wichtig eine Leitung auch ist, ohne Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter könnte die Arbeit unter den Kindern nicht getan werden. Wohl an die zweihundert haben sich im Laufe der Jahre an unterschiedlichen Stellen eingebracht: als Kindermissionare im In- und Ausland, in Buchhaltung, Verwaltung, Materialherstellung und -versand oder in besonderen Projekten (s.u.). Es ist jedes Mal eine besondere Gnade, wenn Gott die passende Person für eine offene Stelle schenkt.
Drei Schwerpunkte kennzeichneten unsere Arbeit die ganzen 75 Jahre hindurch:
Zusätzlich zu diesen „Dauerbrennern“ legte Gott uns besondere deutschlandweite Projekte ans Herz. Manchmal fielen sie uns überraschend vor die Füße. Andere waren eine Reaktion auf neue technische Entwicklungen oder veränderte Gewohnheiten von Kindern. Beispielhaft für viele seien einige Projekte genannt, die alle auch heute noch existieren:
1992 – Telefonieren wird billiger. Das führt zum Beginn des Geschichten-Telefons. Der Name ist geblieben, aber längst sind die Geschichten auch über eine App und das Internet zugänglich.
1996 – Die Erfindung des Internets führt zum Start der www.entdeckerseiten.de, einer Internetseite für Kinder. Sie hat seitdem viele Überarbeitungen erfahren und erreicht in ihren 20 Sprachen jedes Jahr über 100.000 Kinder.
1998 – Es kommen immer mehr Vorschulkinder in unsere Kreise. Als Antwort darauf werden die ersten Sets für Vorschulkinder herausgegeben und finden reißenden Absatz. Ab 2024 erscheint das Material nach einem völlig neu konzipierten Konzept.
2002 – Der Mailbox Club geht an den Start. Für viele Kinder waren die Lektionen der Beginn eines Lebens im Glauben, für wohl noch mehr bedeuteten sie Glaubensvertiefung.
2002 – KEB beginnt mit der Herausgabe von Andachtsheften, zuerst für ältere Kinder und seit 2011 auch für das frühe Lesealter. Die Begleitung und Weiterführung im Glauben gewinnen in unserer Arbeit deutlich an Gewicht.
2017 – Zum Reformationsjubiläum wird ein Video über Martin Luther produziert, über den YouTube Kanal von Aseba veröffentlicht und seitdem über 500.000-mal aufgerufen. Inzwischen haben wir einen eigenen Kanal auf YouTube mit etwa 70 Videos.
2021 – Die Aktion „Weihnachten Gemeinsam“ schult und motiviert weltweit Gemeinden und Ehrenamtliche, um mit uns gemeinsam in der Weihnachtszeit außenstehende Kinder zu erreichen. Auch in Deutschland zieht sie langsam immer weitere Kreise.
2022 – www.dasbibelquiz.de vertieft auf spielerische Weise das Bibelwissen von Kindern und Teens über die Internetseite und als App.
Wir sind gespannt, was wohl als Nächstes kommen wird. Möge der Herr uns stets ein offenes Ohr für seine Führung geben.
Seit den Anfangsjahren ist das Interesse am christlichen Glauben spürbar geringer geworden und manchmal sogar einer feindseligen Ablehnung gewichen. Wir haben deshalb 2017 unseren Namen von „Kinder-Evangelisations-Bewegung“ zu „KEB-Deutschland" (Kinder entdecken die Bibel) geändert. Die Kenntnis über die Bibel und den Glauben ist ja fast auf Null gesunken. Das macht unseren Auftrag umso dringlicher. Wie vor 75 Jahren setzen wir uns dafür ein, dass Kinder den Heilsplan Gottes in der Bibel verstehen und Jesus Christus als Heiland und Herrn erkennen.
Ist das auch Dein Ziel? Dann komm und hilf uns! Durch dein Gebet und durch deine ehrenamtliche oder sogar hauptamtliche Mitarbeit! Diene mit uns dem Gott, der uns viel Gutes getan hat!
Gott geben wir die Ehre für alles, was er gewirkt hat. Ihm vertrauen wir auch unsere Zukunft an.